Für Sie aufgehoben

Aufgelesenes Nr. 17

Olga (Bernhard Schlink)

 

Olga ist ein Roman, dessen Rahmen die letzten 100 Jahre unserer deutschen Geschichte bilden; beginnend im Pommern des 19. Jahrhunderts, über die Weimarer Republik, dem Nationalsozialismus, die westdeutschen Nachkriegsjahre und den 68er Jahren. Eingebettet darin ist eine unerfüllte Liebesgeschichte mit eigentümlichem Charakter zwischen dem Gutsherrensohn Herbert und der tauben, aus einfachen Verhältnissen stammenden charakterstarken Lehrerin Olga.

 

Herbert meldet sich freiwillig zum Militäreinsatz in Deutsch-Südwestafrika. Sein Aufbruch ist auch eine Flucht, ein Davonlaufen vor einer Entscheidung für oder gegen Olga, die er nicht zu treffen vermag. Später bricht er auf zu einer Expedition in die Arktis. Olga bangt und hofft über Jahre, bis sie ihn schließlich verloren geben muss. Der Autor greift hier auf ein reales Vorbild zurück: den Polarforscher Herbert Schröder-Stranz, der von einer Expedition in die Arktis nicht zurückkehrte.

 

Alle Personen sind auf der Suche. Aufgelöst wird die Erzählung durch die biographische Arbeit von Ferdinand, den Sie als Leser und Leserin dann kennenlernen. Lassen Sie sich überraschen, wie die vielen Briefe von Olga an Herbert die eigene Lebensgeschichte bestimmen.

 

Wer diese 100 Jahre unserer Geschichte kennt, versteht unsere Gegenwart und teilt uns etwas über unsere Zukunft mit. Geschichte sollte sich nicht immer wiederholen müssen, um daraus zu lernen.